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Erfolg
Björn, als Schauspieler kennt man Dich aus GZSZ, Du bist Teil der erfolgreichen Theatergruppe ‚Die Gorillas’ und stehst ständig in verschiedenen Produktion vor der Kamera. Mann könnte also fast meinen , Du hast sehr früh alles erreicht. Gibt es ein nächstes Ziel für Dich für das du brennst?
Alles erreicht klingt doch recht groß. Ich würde eher sagen, dass ich mit ein bisschen Talent, Arbeit und viel Glück schon recht weit gekommen bin. Aber die Welt ist groß und wartet voller Abenteuer. Im Moment widme ich mich wieder verstärkt meinem politischen Engagement. Ich bin seit nunmehr 18 Jahren Mitglied der Linken und strebe auch da nach mehr Verantwortung. Wohin das führen wird, werden wir sehen.
„Sich selber treu bleiben“
Man könnte fast meinen bei Dir schlagen zwei Herzen in einer Brust: einerseits der erfolgreiche Serienschauspieler ( GZSZ) , andererseits der Theaterschauspieler und Freigeist und politisch engagierte Künstler. Wie siehst Du dich selber?
So unterschiedlich erscheint mir mein Inneres gar nicht. Das Wichtigste war für mich immer, dass ich mir selber treu bleibe. Ich habe größtenteils das gemacht, was mir Spaß macht und was mich erfüllt.
Egal ob es GZSZ war, wo ich ja eine sehr ambivalente und antagonistische Figur gespielt habe, oder ob ich auf einer kleinen Improbühne stehe und aus dem Standgreif spiele, am Ende zählt die Botschaft, die ich mit meiner Arbeit vermittle.
Was war bisher Deine Lieblingsrolle? Hatte diese Rolle mit Dir persönlich zu tun oder hat sie Dir gefallen , weil sie gerade nichts mit Dir zu tun hatte?
Ich glaube, dass jede Rolle etwas mit einem selbst zu tun hat. Denn als Schauspieler erweckt man sie ja zum Leben. Und dazu hat man ja nun nur sich. Ob man nun will, oder nicht.
Ich könnte auch gar nicht sagen, was meine Lieblingsrolle war. Mir fällt allerdings auf, dass ich doch eher als gebrochener Antagonist besetzt werde und das mag ich eigentlich sogar. Es gibt die Möglichkeit mehr Facetten zu zeigen. Sei es nun der Patrick aus GZSZ, oder der Ruprecht aus Beutolomäus, oder der Mephisto aus Faust, den ich im Sommer im Monbijou Theater gespielt habe.
Taugt Mode als Identitätsstifter?
Durch Deine Rollen wird Dir als Schauspieler vorgegeben welche Kleidung Du auf der Bühne oder vor der Kamera trägst. Hat Mode für Dich privat eine Identitätsstiftende Rolle oder ist es dir nicht so wichtig was Du anhast?
Irgendwie habe ich ein ambivalentes Verhältnis zu Mode. Ich fühle mich sehr gut, wenn ich modisch gekleidet bin, sehe aber auch, dass ich nicht immer ein glückliches Händchen dafür habe. Da gibt es wohl andere, die sich mehr damit beschäftigen und einen besseren Blick dafür haben. Aber ich gebe mir in letzter Zeit mehr Mühe. Es steckt ja dann doch irgendwie Arbeit dahinter, sich dieses tolle Handwerk näher anzuschauen.
Modische Eleganz und Punk attitude – ein Widerspruch?
Seit einiger Zeit hast Du plötzlich Lust Anzüge zu tragen – worin liegt da der Reiz für Dich?
Anzüge haben schon immer eine Anziehungskraft auf mich ausgeübt. Ich finde die modische Eleganz und das Schicke sehr angenehm. Allerdings war ich früher Punk und konnte diese heimliche Leidenschaft nicht wirklich ausleben. Aber ich werde ja auch älter und irgendwann ist es dann vielleicht auch ganz ok, diese Punkattitüde abzulegen und in einen bequemen, aber stilsicheren Anzug zu schlüpfen. Gern auch mit einer schicken Krawatte und eleganten Schuhen.